Probenahme von Trinkwasser: Sichere Probenahmen für aussagkräftige Ergebnisse

Um die gesetzlich vorgeschriebene regelmäßige Trinkwasseruntersuchung auf Legionellen durchführen zu können, müssen in Trinkwasserinstallationen geeignete und repräsentative Probenahmestellen vorhanden sein. Laut Trinkwasserverordnung 2023 § 10 sind Probennahmen am Austritt der Entnahmestellen durchzuführen – mit einer Ausnahme: bei einer systemischen Untersuchung auf Legionellen. Hierbei sind spezielle Probenahmeventile empfehlenswert.

Bei einer systemischen Trinkwasseruntersuchung auf Legionellen soll gezeigt werden, ob die Trinkwasserinstallation als „System“ einwandfreies Trinkwasser in der hohen Güte der Wasserversorger bis an jede Entnahmestelle liefern könnte. Dabei wird vorausgesetzt, dass der Nutzer für einen regelmäßigen und vollständigen Wasserwechsel über alle Entnahmestellen sorgt. Der Wasserwechsel allein über Spülstationen ist ein Verstoß gegen das Regelwerk und damit eine Ordnungswidrigkeit (TrinkwV, §§ 13 und 72; Nr. 2).

Systemische Untersuchung auf Legionellen

Grundsätzlich soll eine Trinkwasseruntersuchung auf Legionellen gemäß Umweltbundesamt beim Parameter nur dort beprobt werden, wo ein bestimmungsgemäßer Betrieb stattfindet. Nicht genutzte Bereiche sollen ausdrücklich nicht auf Legionellen im Trinkwasser untersucht werden. Eine Ausnahme davon ist im Rahmen besonderer Fragestellungen außerhalb des Untersuchungsauftrages der Trinkwasserverordnung möglich, beispielsweise zur Ursachenermittlung bei einer Erkrankung. Dann sollen sogar nicht untersuchungspflichtige dezentrale „Wohnungsstationen“ beprobt werden. Zudem ist für den Test auf Legionellen eine systemische Untersuchung nach DIN EN ISO 19458 Zweck b festgeschrieben. Das bedeutet, dass das später im Labor untersuchte Wasservolumen über Armaturen ohne Strahlregler, Duschschläuche etc. entnommen wird und zwar erst nach einem Liter Ablauf oder direkt über ein Probenahme-Eckventil unter dem Waschtisch. So soll der Einfluss der Armatur auf das Probenahmeergebnis bei der systemischen Untersuchung auf Legionellen im Trinkwasser weitgehend minimiert werden.

Beprobung über spezielle Probenahmeventile

Um valide und belastbare Ergebnisse zu erhalten, sollte die Untersuchung auf Legionellen im Trinkwasser – wo immer es möglich ist – über spezielle Probenahmeventile erfolgen, also insbesondere an den Eckventilen der Waschtische. Denn diese Einrichtungen sind speziell für die fachgerechte Probenahme nach Trinkwasserverordnung und die Untersuchung auf Legionellen entwickelt worden. Sie liefern deutlich seltener falsch positive Befunde als eine Untersuchung über die Entnahmestellen. Bei Waschtischarmaturen mit Eckventil-Thermostaten oder mit integriertem Thermostat muss ohnehin über ein vorgelagertes Probenahme-Eckventil beprobt werden, weil sonst immer Mischwasser beprobt würde. Mischwasser ist gemäß Umweltbundesamt möglichst nicht zu beproben.

SCHELL Probenahmeventile

Probenahmeventil PROBFIX

Um auch in solchen Fällen Trinkwasserproben gemäß DIN ISO 19458 entnehmen zu können, bietet Schell eine breite Vielfalt an Produktlösungen zur Probenahme von Trinkwasser. Das Probenahmeventil PROBFIX besitzt einen Anschluss für Armaturenschläuche und eignet sich ideal zur Nachrüstung zwischen Eckventil und Armatur. Zum Einbau ist lediglich das vorhandene Eckventil abzusperren.

Probenahme-Eckventil

Auch das Schell Probenahme-Eckventil mit vandalengeschützter Betätigung ist optimal für die Untersuchung auf Legionellen im Trinkwasser geeignet. Zusätzlich kann das Entnahmerohr entfernt und dessen Abgang verschlossen werden.

Probenahmeventil für Duschköpfe

Da Legionellen sich besonders über Wasserdampf gut verbreiten, ist die Gefahr von Legionellen beim Duschen besonders hoch. Für den Test auf Legionellen im Duschbereich bietet Schell spezielle Probenahmeventile für Duschköpfe an.

Fazit

In Trinkwasserinstallationen müssen geeignete und repräsentative Probennahmestellen vorhanden sein. Bei einer systemischen Untersuchung auf Legionellen sind dafür spezielle Probenahmeventile empfehlenswert. Denn diese verringern die Wahrscheinlichkeit für falsch positive Legionellen-Befunde und liefern belastbare Untersuchungsergebnisse.

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